Das Thema Kalibrierung ist für alle Unternehmen und Branchen relevant, die Messgeräte im Rahmen ihrer Tätigkeit einsetzen, um zum Beispiel Messgrößen wie Druck, Drehmoment, Gewicht, Kraft, Temperatur oder Spannung zu messen. In diesem Artikel erklären wir dir, was sich hinter dem Begriff Kalibrierung verbirgt und geben dir weitere nützliche Informationen rund um das Thema, damit du weißt, warum es wichtig ist, eine hochwertige Kalibrierung durchführen zu lassen und welche Vorteile für dein Unternehmen daraus entstehen.
Definition Kalibrierung
Kurz gesagt handelt es sich bei der Kalibrierung um einen dokumentierten Vergleich eines Messgeräts mit einem rückführbaren Referenzgerät, auch Kalibrator genannt, um die Genauigkeit des Gerätes bzw. seine Abweichung vom Normal zu erkennen. Es geht also darum herauszufinden, wie gut ein Messgerät funktioniert – denn auf Messgeräte muss im Sinne der Sicherheit und der Qualität Verlass sein. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten, werden verschiedene Messungen vorgenommen. Formal betrachtet wird beim Kalibrieren keine Veränderung am zu prüfenden Gerät vorgenommen. Dabei handelt es sich um einen separaten Vorgang, die Justierung. Umgangssprachlich werden beide Dinge häufig miteinander vermischt, deshalb gilt es hier, aufmerksam zu sein.
Rückführbarkeit ist wichtig
Ein wichtiger Begriff, der im Zusammenhang mit der Kalibrierung vorkommt, ist die sogenannte Rückführbarkeit der Referenzmessmittel. Hierbei handelt es sich allerdings nicht nur um einen Begriff, sondern um ein grundlegendes Konzept der Kalibrierung. Es geht darum, die Qualität der Kalibrierung sicherzustellen, denn ein Gerät wird mit einem anderen Gerät kalibriert. Nur wenn der Kalibrator wirklich einwandfrei funktioniert, ist auch der angezeigte Messwert verlässlich. Rückführbarkeit bedeutet also, dass der Kalibrator ebenfalls mit einem Messgerät kalibriert worden sein muss, das sogar noch genauer funktioniert. Und dieser wurde ebenfalls mit einem noch genaueren Gerät kalibriert – es ist eine Hierarchie. In der Praxis ergibt sich somit eine Kette von Kalibrierungen, die auf höchster Ebene mit einer Kalibrierung in einem akkreditierten oder nationalen Kalibrierzentrum endet.
Wird die Rückführbarkeitslinie an irgendeiner Stelle unterbrochen, kann eine darunterliegende Messung bzw. ihr Messwert nicht als zuverlässig betrachtet werden.
Messunsicherheiten sollten so gering wie möglich sein
Der Begriff Messunsicherheit beschreibt eine Unsicherheit im Kalibrierprozess. Sie kann durch verschiedene Quellen verursacht werden, wie das zu testende Gerät, das Referenzmessgerät, das Kalibrierverfahren selbst oder durch die Umgebungsbedingungen. Arbeitet zum Beispiel das zum Kalibrieren verwendete Referenzmessgerät nicht genau, kann auch der ermittelte Messwert und damit das Kalibrierergebnis verständlicherweise nicht genau sein – es handelt sich um einen qualitativ minderwertigen Prozess. Um eine hohe Genauigkeit in der Kalibrierung zu erreichen und Messunsicherheiten so gering wie möglich zu halten, solltest du deine Messgeräte daher von einem akkreditierten Kalibrierlabor durchführen lassen. Diese erfüllen höchste Anforderungen hinsichtlich des Prozesses und der Messgeräte. Wir sind von der DAkkS akkreditiert und unsere Messplätze sind nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert.
Die Bescheinigung: das Kalibrierzertifikat
Wie eingangs erwähnt, ist die Dokumentation ein wesentlicher Bestandteil beim Kalibrieren eines Geräts. Das bedeutet, die Ergebnisse der Messung sowie die Abweichung des Ergebnisses vom Normal werden aufgezeichnet und dem Auftraggeber in Form eines Kalibrierzertifikats übergeben. Neben dem Mess- bzw. Vergleichsergebnis sind dort auch weitere relevante Informationen zur Kalibrierung aufgeführt, wie die verwendeten Messgeräte und die Umgebungsbedingungen. Außerdem werden die Unterzeichner, das Datum der Kalibrierung und die Messunsicherheit genannt. Unsere Kunden erhalten von uns einen DAkkS-Kalibrierschein. Dieser unterliegt formalen Vorgaben und weist zugleich auf die hohe Genauigkeit der Kalibrierung hin. Als DAkkS-akkreditiertes Kalibrierlabor garantieren wir unseren Kunden sichere Messergebnisse bei geringstmöglichen Messunsicherheiten.
Kosten einer Kalibrierung
Die Höhe der Kosten für eine Kalibrierung hängt von der Art der Kalibrierung ab. Es gibt die Werkskalibrierung, die ISO-Kalibrierung und die DAkkS-Kalibrierung. An eine Werks- oder ISO-Kalibrierung werden geringere Anforderungen gestellt als an eine DAkkS-Kalibrierung. Daraus folgt, dass diese im Vergleich auch günstiger sind. Das ist häufig verlockend für Unternehmen, doch wer diese Kosten sparen möchte, sollte berücksichtigen, dass eine Werkskalibrierung von geringerer Qualität ist, da es zum Beispiel weniger Messpunkte gibt. Das Ergebnis ist weniger aussagekräftig. Auch eine Rückführung auf nationale Normale, wie sie von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) definiert sind, ist durch eine Werkskalibrierung nicht möglich. Gerade in Zeiten der Digitalisierung und fortschreitenden Globalisierung werden eine Vergleichbarkeit und hohe Qualität allerdings immer wichtiger. Handle im Sinne deines Unternehmens.
Zusammenfassung
Beim Kalibrieren wird das Messergebnis eines Geräts mit einem rückführbaren Messmittel überprüft und das Ergebnis in einem Kalibrierzertifikat bestätigt. Kalibrieren ist wichtig, um sicherzustellen, dass Messungen einwandfrei sind und die Qualität deines angebotenen Produktes oder deiner Handwerks- bzw. Dienstleistung stimmt. Neben der Qualität geht es auch darum, Sicherheit zu gewährleisten – lass daher deine Messgeräte regelmäßig kalibrieren. Unsicherheiten der Kalibrierung sollten so gering wie möglich gehalten werden, deshalb ist ein hochwertiger Prozess mit rückführbaren Messmitteln entscheidend. Weitere Informationen erhältst du gerne in einem persönlichen Gespräch. Vereinbare einen Termin.